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SOC für 360-Grad-Cyberresilienz: Dedizierter Schutz ohne Kompromisse

Geschrieben von Estelle Ouhassi | 05. Jun 2025

 

Das dedizierte Security Operations Center (SOC) steht für einen zukunftsorientierten und umfassenden 360-Grad-Sicherheitsansatz, der 24/7 pausenlos, die drei Elemente Technologie, Menschen und Prozesse vereint. In Kombination mit Managed Detection & Response (MDR) und einem klaren Incident-Response-Ansatz (CSIRT) entsteht das strategische Rückgrat einer zukunftsorientierten Cyberabwehr. Einer Cyberabwehr, die sich an der realen Bedrohungslage orientiert und dynamisch mitwächst. Wir schauen genauer hin.

Bedrohungslage: Vielschichtig, dynamisch – und existenzbedrohend

Die Zahlen sind eindeutig: Laut der aktuellen Cyberstudie der Fachhochschule Nordwestschweiz (FHNW) wurden in den letzten drei Jahren rund 24'000 (!) Schweizer KMU durch schwere Cybervorfälle kompromittiert und trugen erhebliche finanzielle sowie operative Schäden davon. Besonders alarmierend: Nahezu 40 Prozent dieser Unternehmen verfügten über keinen Notfallplan. Eine Kurzfassung finden Sie im Artikel der Computerworld.  

Auch in Deutschland ist die Bedrohungslage alarmierend. Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) vermeldet in seinem aktuellen Bericht monatelange Ausfälle infolge von Ransomware-Angriffen – mit erpressten Lösegeldsummen in Milliardenhöhe. Besonders brisant: Für exfiltrierte Daten wurde durchschnittlich fast dreimal so viel gezahlt wie für verschlüsselte, während die Zahl an Datenleaks weiter steigt.

«Mit KI verstärken Angreifer CEO-Fraud, Spearphishing und Deepfakes zur Ausnutzung von Schwachstellen. Nur eine dedizierte 360-Grad-Sicherheitsarchitektur schützt hier wirksam.»

Diese Entwicklung bestätigt auch das InfoGuard-eigene Computer Security Incident Response Team (CSIRT), das aktuell eine starke Zunahme an CEO-Fraud-Fällen, Spearphishing-Attacken und Deepfakes feststellt und verarbeitet. Angreifer nutzen vermehrt KI-basierte Werkzeuge, um Schwachstellen aufzuspüren und gezielte Täuschungen zu lancieren. In solchen Fällen braucht es weit mehr als eine klassische Firewall: Gefragt ist eine 360-Grad-Sicherheitsarchitektur, die Bedrohungen erkennt und koordiniert reagiert, bevor Schaden entsteht und es ernst wird.

Ransomware-as-a-Service (RaaS): Cybercrime mausert sich zum 24/7 Big Business

Die Professionalisierung der Cyberkriminalität schreitet rasant voran. Mit Ransomware-as-a-Service (RaaS) können selbst wenig technikaffine Täter Schadsoftware einkaufen und damit Unternehmen erpressen. Die Einstiegshürden sind niedrig, der Schaden enorm! In vielen Fällen führt ein einzelner erfolgreicher Angriff zu Betriebsunterbrüchen, Datenverlust und Reputationsschäden.

Ein Security Operations Center (SOC) ist hier eine zentrale Verteidigungslinie: Es identifiziert Bedrohungen in Echtzeit, isoliert Schadsoftware und bremst deren Ausbreitung ab – bevor flächendeckender Schaden entsteht.

Compliance, NIS2 & Co: Cyber Security wird zur Führungsaufgabe

Durch die regulatorischen Neuerungen wie NIS2, DORA, CRA oder FINMA-Rundschreiben und deren Verschärfungen wird Cybersicherheit endgültig zur Pflichtaufgabe auf C-Level.

Unternehmen sind heute nicht nur verpflichtet, ihre IT- und OT-Infrastruktur abzusichern – sie müssen zudem aktiv belegen, dass sie bei einem Sicherheitsvorfall rasch und koordiniert reagieren können. Gefordert ist die Fähigkeit, über das gesamte Lieferketten-Ökosystem hinweg wirksame Massnahmen einzuleiten, Angriffe einzudämmen und Betriebsunterbrüche zuverlässig zu verhindern – diskret, effizient und lösungsorientiert.

Abschliessend lässt sich festhalten: Ein SOC ist dann erfolgreich, wenn es nicht nur Daten analysiert, sondern auch Menschen, Prozesse, Reaktionswege und Professionalität intelligent verbindet.

Die 3 wesentlichen Säulen des SOC: Mensch, Prozess und Technologie

Erfolg und Effektivität eines dedizierten SOC basiert auf drei Grundpfeilern:

1. Mensch – Erfahrung zählt

Rund um die Uhr und 24/7 überwacht ein professionelles SOC-Team die IT-Umgebung, analysiert Anomalien, reagiert auf Vorfälle und leitet bei Bedarf eine koordinierte Incident Response ein. Ein spezialisiertes, integriertes CSIRT unterstützt diese Aktivitäten, welches im Krisenfall mit Behörden kommuniziert, forensische Analysen durchführt und – falls nötig – mit den Angreifern verhandelt. Diese Spezialisten sind bei einem Sicherheitsvorfall für die rasche Wiederherstellung der Handlungsfähigkeit und damit die Minimierung des Business-Impacts verantwortlich. Gerade hier zeigt sich: Der Mensch bleibt ein unverzichtbarer Faktor in der modernen Cyberabwehr.

2. Prozess – Standardisierte Abläufe für den Ernstfall

Erprobte, dokumentierte Prozesse bilden das Rückgrat eines funktionierenden SOC. Dazu zählen Notfallpläne, klar definierte Eskalationsstufen und koordinierte Kommunikationswege – unter Berücksichtigung aktueller Compliance-Vorgaben. Nur so lassen sich Sicherheitsvorfälle effizient bewältigen und Folgeschäden minimieren.

3. Technologie – Mit XDR der Bedrohung einen Schritt voraus

Technologisch basiert ein modernes SOC auf einer offenen «Extended Detection and Response (XDR)»-Architektur. Diese ermöglicht die Erfassung und Analyse von Daten über Endgeräte, Netzwerke, Cloud-Umgebungen, OT-/IoT-Infrastrukturen und Identitäten hinweg. Durch Machine Learning lassen sich Muster erkennen, die herkömmlichen Tools verborgen bleiben. Automatisierte Reaktionen sorgen für Geschwindigkeit und Präzision – ein entscheidender Vorteil im Angriffsfall.

Managed oder Co-Managed SOC? Der Realitätscheck für Unternehmen

Der Aufbau eines eigenen SOC ist aufwendig, mit grossen Investitionen verbunden und personalintensiv. Gerade im Mittelstand und bei begrenzten Budgets stellt dies viele Organisationen vor grosse Herausforderungen. Der Aufbau eines eigenen SOC scheitert in vielen Fällen an fehlendem Personal (Stichwort: Fachkräftemangel), begrenzten Ressourcen und der Komplexität der technischen Integration. Wie dieser anspruchsvolle Spagat gelingen kann, war bereits Gegenstand eines früheren Artikels.

Deshalb setzen immer mehr Organisationen auf einen «Co-Managed SOC»-Ansatz mit Managed Detection & Response (MDR).

Die Vorteile liegen auf der Hand:

  • Managed SOC: Unternehmen lagern ihre Cybersicherheit komplett aus – inklusive 24/7-Monitoring, Incident Response, Compliance-Support und Reporting.
  • Co-Managed SOC: Unternehmen behalten die Kontrolle, während ein MDR-Dienstleister das Team gezielt mit Know-how und Technologie ergänzt.

Fazit? Handlungsfähigkeit beginnt mit dem richtigen SOC

Ob KRITIS-Betreiber, wachsendes KMU, Mittelstand- oder Grossunternehmen  – der Schlüssel zu nachhaltiger Cyberresilienz liegt in einer professionellen Sicherheitsorganisation. Ein gut aufgestelltes SOC verschafft Ihnen nicht nur Überblick, sondern auch die Fähigkeit, im entscheidenden Moment souverän zu handeln.

Mit einem zertifizierten SOC und integriertem CSIRT unterstützt InfoGuard Sie dabei, Ihre Cyberabwehr strategisch zu stärken und operativ abzusichern. Für eine Sicherheitsstrategie auf höchstem Level – vorausschauend, verlässlich und rund um die Uhr. Profitieren Sie vom perfekten Zusammenspiel aus erfahrenen Fachkräften, modernster Technologie und etablierten Prozessen.

Diese 3 zentralen Faktoren zeichnen unsere SOC-Services und unsere eigenentwickelte Cyber Defence Platform aus:

  • Offene XDR-Architektur: Flexibel, herstellerunabhängig, nahtlose Integration in bestehende Technologie-Stacks – individuelle Anpassung und modernste Detektions-Technologien inklusive.
  • Eigenes, erfahrenes CSIRT: Führende Incident-Response-Expertise im DACH-Raum, auch für Unternehmen ohne SOC dank Incident-Response-Retainer oder Versicherungen verfügbar.
  • Über 90 hochqualifizierte, deutschsprachige Spezialist*innen: 24/7 SOC mit «Eyes-on-Screen» – Live-Betrieb, immer personell besetzt – und kontinuierliche Bedrohungsüberwachung für maximalen Schutz. Alles aus einer Hand.

Erfahren Sie mehr über unsere dedizierte «24/7-Managed SOC»-Lösung und wie wir Sie beim Aufbau und der Weiterentwicklung Ihrer Cyber Defence unterstützen.

 

Bildlegende: Bild aus eigenem Bildarchiv